Tattoos sollen in erster Linie auffallen. Für viele sind sie aber auch ein praktisches Mittel, um Narben oder Verbrennungen zu verdecken. Die sogenannten Cover-up-Tätowierungen machen so aus einem scheinbaren Makel oder einer schmerzlichen Erinnerung einen echten Hingucker. Wer sich für ein solches Cover-up-Tattoo entscheidet, egal ob er es damit zelebrieren oder verdecken möchte, sollte vorher allerdings einige Sachen beachten.
Verbrennungen, OP-Narben, lästige Überbleibsel vom Ski-Unfall oder Dehnungsstreifen: Viele Menschen versuchen diese vermeintlichen Schönheitsmakel bestmöglich zu kaschieren oder zu verstecken. Cover-up-Tattoos gehen noch etwas weiter und verwandeln die Narbe in ein Kunstwerk. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Menschen dazu entschließen, ihren Narben mit einer Tätowierung eine ganz neue Bedeutung zu geben und schlechte Erfahrungen einfach zu übermalen. Doch vor dem Stechen des Cover-up-Tattoos gibt es einiges zu beachten. Immerhin hat sich durch die Narbenbildung nicht nur das Aussehen der Haut an dieser Stelle, sondern auch ihre Struktur verändert.
Diese Punkte sollten vorab beachtet werden:
- Verheilen lassen: Die Narbe sollte komplett verheilt sein, bevor sich ein Tätowierer an die Hautstelle wagt. Das kann abhängig von der Verletzung einige Wochen bis Monate, bei schweren Verletzungen sogar Jahre, dauern.
- Hautarzt aufsuchen: Vor dem Gang ins Tattoo-Studio, sollte möglichst ein Arzt konsultiert werden. Hält dieser ein Cover-up-Tattoo für ungefährlich, kann die Tattoo-Planung beginnen.
- Erfahrung ist Trumpf: Das Tätowieren von Narben stellt auch viele Tätowierer auf die Probe. Ob sich der Studio-Mitarbeiter letztlich an die Narbe wagt, ist meist Abwägungssache. Vor dem eigentlichen Tattoo-Termin lohnt es sich, mit dem Tattoo-Künstler deiner Wahl ein ausführliches Beratungsgespräch zu führen, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Je mehr Erfahrung der Tätowierer mit Cover-up-Tattoos hat, umso wahrscheinlicher ist es, dass das Ergebnis deinen Wünschen entspricht.
- Geduldig bleiben: Nervengewebe verhält sich anders als normale Haut. Das macht es manchmal notwendig, an bestimmten Stellen mehrmals nachzustechen. Auch nach dem Tattoo-Termin solltest du dich in Geduld üben. Bis das Cover-up vollständig verheilt ist, kann es mehrere Monate dauern.
Übrigens: Auch, wenn sie an einigen Stellen als lästig empfunden werden. Leberflecke und Muttermale dürfen im Regelfall nicht übertätowiert werden. Das sagt zumindest der Verein United European Tattoo Artists, deren Richtlinien als Berufsordnung für Tätowierer verstanden werden können.
Das Übertätowieren von Narben ist also nicht ganz unkompliziert. Haben Hautarzt und Tätowierer keine Bedenken, dann können die Narben aber schnell zu Kunstwerken werden, die eine ganz eigene Geschichte erzählen und garantiert nicht mehr versteckt werden müssen.
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