zwischen Reisen, Tattoos mit einer Stichsäge und der eigenen Convention
Beim Surfen mit Kollegen brachten Teds Kumpels ihn dazu, über ein eigenes Studio nachzudenken. Gesagt, getan. Vor ca. sieben Jahren begann die Erfolgsgeschichte des Studios Surf Ink aus Kamen. Dank Social Media und der einen oder anderen verrückten Tätowierungs-Aktion entwickelte sich der Store zu einer der erfolgreichsten Studios in der Gegend und hält Platz für acht Künstler der verschiedensten Stilrichtungen.
Surfen und Zeichnen, das waren und sind noch heute die Leidenschaften des Studioleiters. Dafür fliegt Ted Bartnik regelmäßig um den Globus und versucht, seine Reisen immer mit einer Convention oder Gastauftritten in anderen Studios zu verbinden. Spezialisiert ist er auf Watercolor und Trash Polka, was auf seine frühere Graffiti-Zeit zurückzuführen ist. 1996 entdeckte er diese Art von Kunst für sich und sagt heute, dass dies der Meilenstein für seine spätere Tattoo Karriere war. „Tattoos sind einfach nur eine andere Art der Umsetzung. Statt Dosen verwendet man eben Nadeln“, so Ted. Ein befreundeter Künstler bot an, ihm das Tätowieren beizubringen, wenn er ihm im Gegenzug das Graffiti-Sprayen näherbringen würde. Schon von klein auf hat Ted gerne und viel gezeichnet, wurde dann später im Bereich Medien und Fotodesign tätig. Bis zu diesem einen Tag am Strand, an dem er beschloss, sein eigenes Studio im beschaulichen Kamen zu eröffnen. Die ältere Generation, die überwiegend in der Kleinstadt wohnt, brachte am Anfang große Zweifel und Bedenken in die Pläne des Neugründers. Doch schon zwei Monate nach Ladeneröffnung platzte das Studio buchstäblich aus allen Nähten und ein neues Lokal musste her. Heute erstreckt sich das Studio über eine Fläche von 200 qm und hat Platz für insgesamt acht Künstler. Vier von ihnen sind Stammtätowierer, darunter Oli, dem besonders die Stilrichtungen Comic und New School zusagen. Max beherrscht Mandala und Blackwork Tattoos wie kein anderer. Die restlichen Plätze werden von verschiedenen Gastkünstlern in regelmäßigen Abständen besetzt, sodass das Team immer eine breite Variation an Stilrichtungen anbieten kann. Da Ted selbst immer noch die Nadel schwingt, hat er sich Verstärkung in Form eines Shop Managers geholt, welcher ihm bei sämtlichen Belangen rund um die Leitung des Studios unter die Arme greift.
Tattoos bei 180 km/h auf der Autobahn
Wer jetzt denkt, Tätowierer hätten einen eintönigen Arbeitsalltag in Bezug auf die Räumlichkeiten, sollte jetzt aufmerksam weiterlesen. Denn das Team von Surf Ink veranstaltet regelmäßig waghalsige und verrückte Aktionen in Form von unglaublichen Orten, an denen tätowiert wird. Das Tätowieren auf dem Boot oder einer verlassenen Insel sind da noch die harmlosesten der bisher veranstalteten Aktionen. Das Team geht noch einige Schritte weiter und hat schon Tattoos während einer Cabrio-Fahrt auf der Autobahn bei 180 km/h gestochen. Absolut verrückt und gleichzeitig ziemlich cool. Außerdem haben die Jungs schon auf einem Baum tätowiert und eine Frau in einer Lagerhalle aufgehängt, um diese im Bondage-Stil mit einem Tattoo zu versehen. Das Tätowieren mit einer Stichsäge ist wohl für jeden anderen genauso unvorstellbar wie unglaublich. Nicht aber für das Team von Surf Ink Tattoo. Die Profis schafften es, durch diese Aktionen große Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und den Kunden und Künstlern einen gewissen Kick zu geben, sowie durch die großen Herausforderungen von der Professionalität des Studios zu überzeugen.
Conventions
Durch seine vielen Reisen hat Ted schon die größten Conventions dieser Welt besucht. Von China über Frankfurt und Thailand. Dort lernte er außerdem die traditionelle Kunst des Hand Poking und Bamboo Style, welches er gerne in der Natur anwendet. Vor zwei Jahren veranstaltete das Studio sogar eine eigene Convention. Diese war durch den großen Ansturm der Kunden sehr erfolgreich, wird aber laut Ted kein zweites Mal stattfinden. Die viele Arbeit, die hinter der Planung, Organisation und Durchführung einer Convention steckt, spart er sich lieber für das Surfen und Reisen auf.
Der schnelle Erfolg und Wachstum des Studios sind auch auf die viele Werbung durch Social Media und der eigenen Homepage zurückzuführen. Ted steckte von Anfang an viel Zeit und Arbeit in die Accounts auf den Sozialen Netzwerken und das zu einer Zeit, als diesen noch lange nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde, wie dies heute der Fall ist. Was er selbst an seinem Job am meisten liebt, ist die Vielfalt und der künstlerische Aspekt. „Ich bin mit Leib und Seele bei der Sache. Mir liegt die Kunst im Blut und ich beschreibe mein Studio nicht als Arbeit, es ist mein Leben.“
Kommentar schreiben
Kommentare
Krasse Aktionen mit dem Kornfeld und dem freifliegenden Modell :-D