Die Lage ist ernst. Nachrichten von heute haben morgen schon keine Bedeutung mehr, denn die SARS-CoV-2 Pandemie verbreitet sich exponentiell. Die Statusmeldungen überschlagen sich und das Virus verbreitet sich trotz weiterer Einschränkungen und Verbote rasant weiter.
Momentan ist nicht abzusehen, wann sich der aktuelle Ausnahmezustand wieder bessert und wir wieder unserem Alltag nachgehen dürfen. Um trotzdem die Sicherheit der Tätowierer und der Kunden zu gewährleisten, stellen wir euch einige Empfehlungen und Denkanstöße vor:
1. Unsicherheit auf beiden Seiten
Unsicherheit macht sich nicht nur auf Seiten der Kunden breit, auch Tattoo Studios und Artists handeln sicherheitsgemäß. Vielerorts dürfen keine Begleitpersonen zu Terminen mitgenommen werden und es stehen Desinfektionsmittelbehälter vor dem Studio positioniert. Der Rat der Virologen ist eindeutig: keine Berührungen und ein Mindestabstand von eineinhalb Meter zum Nächsten … beim Tätowieren unmöglich umsetzbar.
2. Terminplanungen
Sollte der Kunde oder der Tätowierer sich nicht vollständig gesund fühlen, sollte der Termin nicht wahrgenommen werden, zum Eigenschutz und dem Schutz nahestehender Personen! Auf jeden Fall ist hier ein Entfallen des Termins das Mittel der Wahl. Aufgeschoben ist aber nicht gleich aufgehoben, der Termin kann unter Betrachtung der aktuellen Lage meist verschoben werden. Plant dabei eher großzügig und unter Vorbehalt, diesen eventuell wieder verschieben zu müssen, je nach aktueller Situation. Wollt ihr euch noch nicht festlegen, kann auch alternativ ein Gutschein ausgegeben werden, um die Termine später planen zu können und Kunden nicht zu verlieren.
3. Erreichbarkeit & Kommunikation
Zur Kontaktvermeidung empfiehlt sich, Termine zur Besprechung oder Beratung online abzuhalten, ohne sich dabei direkt gegenüber zu sitzen. Wichtig ist dabei, erreichbar zu bleiben: Nutzt Soziale Medien, Mails oder auch das Telefon zur weiteren Kommunikation.
4. Finanzielle Verluste
Behördliche Anordnungen ergaben nun auch die Schließung von Tattoo Studios. Arbeiten von zu Hause aus? Fällt flach. Und jetzt? Nun, finanzielle Sicherheit ist Selbstständigen ja ohnehin fremd. Wer also sein liebstes Tattoo Studio oder den liebsten Artist jetzt besonders unterstützen will, der kauft am besten Gutscheine, Prints oder Merch. Alternativ können auch Termine bereits gebucht und angezahlt werden, ohne dass vorab ein festes Datum vereinbart wird.
5. Zeit effektiv nutzen
Wer nicht schon in Quarantäne ist, sollte zu Hause bleiben, so lautet der Appell der Bundesregierung. Gemütlich auf der Couch habt ihr also genug Zeit, euch um zukünftig geplante Projekte zu kümmern.
Für unsere Artists und Studios heißt das: Klickt euch durch die Ausschreibungen und tretet mit neuen Kunden online in Kontakt.
Für Kunden: Schreibt euer Traumtattoo aus, fragt es einfach per Direktanfrage auf MyTattoo.com an oder stöbert durch unseren Blog.
Wie geht es unseren Tattoo Studios?
Laura Tinta Tattoo
Als erste ergriffene Maßnahmen wurden die Hygienevorschriften an die Eingangstür gehangen sowie mit erhöhter Sicherheit tätowiert, indem Masken getragen wurden. Laura tätowiert sowieso immer mit Maske, für alle anderen wurde diese zur Pflicht. Nun müssen in der Schweiz Tattoo Studios gesetzlich schließen, seit dem 16.03. ist das Studio in Spreitenbach dicht. Die beliebten Gasttätowierer dürfen ohnehin nicht einreisen. Die bisherigen Termine sind nicht ausgefallen, sondern wurden auf das Jahr verteilt verschoben, Kunden reagierten dabei verständnisvoll. Neue Termine werden jetzt ab Juni wieder vergeben, Vereinbarungen und Beratungen werden ausschließlich über WhatsApp organisiert, die Anzahlungen werden online geleistet.
Heißes Fleisch
Inhaber Martin genießt seine neue Freizeit und hat gleich eine Schaukel mit Klettergriffen für seine Kinder gebaut. Seine Frau darf sich endlich über die Tattoos freuen, auf die sie jahrelang warten musste: „Auch Tätowierer können Homeoffice“. Das Tattoo Studio habe er bereits vor offiziellem Verbot geschlossen. „Selbst bei dem allerbesten Hygieneschutz lässt sich ein Körperkontakt kaum vermeiden. Die Handschuhe reichen nun mal nicht bis zu den Ellenbogen.” Momentan fühle sich Martin wohl, er kenne das sparsame Überleben bereits aus seiner Tattoolehre. Freuen dürfen sich die Kunden übrigens wieder bei der Öffnung, der Laden wurde nämlich gleich mal renoviert: „Sobald wir zurück sind, wird man sich bei uns doppelt so wohl fühlen“.
In diesen Tagen gilt: Abstand ist die beste Fürsorge!
Zum Schluss gilt es noch zu sagen, dass weiterhin jeglicher Kontakt vermieden und reduziert werden sollte. Senkt das Risiko, einen Menschen anzustecken auf das Minimum und bleibt zu Hause. Das beste Zitat was ich zu dem Thema gehört habe war: „Verhaltet euch nicht, als müsstet ihr eine Virusinfektion verhindern, sondern als wärt ihr bereits Corona-infiziert“. Denn jeder von uns kann betroffen sein – auch symptomfrei. Nehmt also Rücksicht und rettet womöglich dadurch Leben.
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